Going South | Explorer Highway into the Festival State (S.A.) 26.12.2008



Das Red Center Australia hab ich fertig. Und jetzt geht's endlich ab in den Süden: nach South Australia. Mein Ziel wird's sein, Silvester und Neujahr in Adelaide zu verbringen. Bis dahin werde ich mir die Gegend um die Flinders Ranges anschauen. Es war schon echt ein cooles Erlebnis auf dem Highway wieder mehr als 1000 km unterwegs zu sein. Man sieht eigentlich nichts anderes als rote Erde, fader trockener Busch und ausgetrocknetes Gras. Und das in den unterschiedlichsten Konstellationen, Größen und Farben. Man war wie immer sehr einsam auf dem Highway und man begegnete im halbstündigen Takt dem nächsten Verrückten, dem man immer die Hand winkte. Zwischendurch hält man auch mal an für eine Echse, um 'ne kleine Fotosession einzulegen.
Das eine Bild mit meinen Füßen, da steh ich gerade rechts und links von der Staatsgrenze zwischen dem Northern Territory und South Australia; und die Dose ist ein Energy-Drink, Ok?! ^^
Ich wollte noch bis nach Coober Pedy, der Opalminenstadt, kommen. Aber es wurde sehr spät, ein Gewitter zog auf und ich übernachtete auf einem der Raststätten direkt vor der Stadt. Es war eine seltsame Stadt. Noch in der Nacht kam plötzlich ein Fahrzeug angefahren mit lauter Rave-Musik, die Jungs waren ein wenig angetrunken und wirkten unkontrolliert. Aber sie ließen mich in Ruhe pennen. Später hörte ich komischerweise ein regelmäßiges Stöhnen. Am nächsten Tag stellte sich heraus, dass sich ein Aborignal-Pärchen auch auf dem Parkplatz gemütlich gemacht hatte. Später erfuhr ich auch, dass man in Coober Pedy niemals anhalten sollte und erst recht nicht übernachten. Viele Deutsche seien dort schon unter mysteriösen, ungelösten Umständen verschwunden. Ups!
Aber keine Sorge, ich bin noch da! Nach Coober Pedy ging es durch das Woomera Prohibited Area. Ein verbotenes Gebiet. Warum? Hier haben die Briten auf Kosten der Leben der Aborignals ihre Nuklerwaffentests mit Raketen während der Weltkriege durchgeführt. Jetzt noch strahlt Radioaktivität dort herum und manche Aboriginals sind noch davon betroffen. Es war untersagt, den Highway zu verlassen.
Nach diesem Nukleargebiet tauchte man auch so langsam in eine neue Vegetation ein: the Arid Lands. So ähnlich wie die Lüneburger Heide. Viel Salz und kleines Gebüsch. Da traf man plötzlich auf diese weißen Seen, die so aussahen, als wären sie zugefroren und es läge Schnee darauf. Aber nein, das ist alles Salz. Schon ein merkwürdiger Anblick. Von oben knallt die heiße Sonne und lässt dich schwitzen, während deine Augen dieses Weiß wie aus den norwegischen verschneiten Hügellandschaften als kaltes Etwas wahrnehmen.
Bis nach Port Augusta, die erste Hafenstadt am Indischen Ozean, ging die Reise und da war ich endlich... an der Küste zum Meer!